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Freitag, 3. September 2010

Freitag: ein Video

Zum Wochenende wieder einmal ein Video - diesmal aber nicht zur Unterhaltung, sondern zum Lernen. Einiges Wissenswertes zur albanischen Sprache. Falls du nicht gerade auf einem 60''-Bildschirm arbeitest, wirst du mit der pdf-Version dieser Präsentation wahrscheinlich mehr anfangen können, Link anbei. Kannst ja trotzdem das Video im Hintergrund laufen lassen, nette Musik...



Das Ganze als pdf

Donnerstag, 2. September 2010

Der Konjunktiv - Teil 4: Dialektunterschiede

Lösung der gestrigen Übung:

Er wird lernen. = Ai do të mësojë.
Du wirst putzen. = Ti do të pastrosh.
Sie wird putzen lernen. = Ajo do të mësojë të pastrojë.
Wir werden nicht vergessen. = Ne nuk do të harrojmë.

Ist dir beim dritten Satz aufgefallen, dass der Konkunktiv zwei Mal verwendet werden muss? Zuerst für die Zukunft, dann für die Verbindung zweier Verben!

Viele Albaner, sowohl aus Albanien als auch aus dem Kosovo, lassen bei der Bildung des Futur das "do" weg. Beispiel: "Ai do bëjë një punë të mirë." = "Er wird gute Arbeit machen."

Die den anderen beiden Anwendungen des Konjunktiv (also als Infinitiv und zur Verbindung zweier Verben) werden bei kosovarischen Sprechern ganz anders gebildet, nämlich nach dem Muster: "me punu", "me shku" etc.

Beispiele:

Infinitiv: Es ist gut, albanisch zu lernen. = Është mirë me mësu shqip.
Konjunktiv: Ich kann in die Schule gehen. = Unë mundem me shku ën shkollë.

Betrachten wir den zweiten Beispielsatz genauer, fällt uns ein weiterer Unterschied auf. Wir hatten ja eigentlich gelernt, dass "mund" = "können" nicht dekliniert wird. Im Kosovarischen jedoch ist es rückbezüglich und wird sehr wohl dekliniert! Wir werden die Endungen der rückbezüglichen Verben später noch lernen (ti mundesh, ai mundet, ...).

Außerdem wird die Präposition "në" = "in" von Kosovaren meistens als "ën" ausgesprochen.

Vergleichen wir "mund të shkojë" mit "mundet me shku" fällt uns also auf, dass die albanischen Dialekte nicht nur unterschiedliche Vokabeln, sondern durchaus auch Unterschiede in der Grammatik aufweisen. Wahrscheinlich gibt es deswegen eigene Kauderwelsch-Ausgaben für Schrift-Albanisch und für Kosovo-Albanisch.

Mittwoch, 1. September 2010

Der Konjunktiv - Teil 3: Verwendung als Futur

Bisher haben wir zwei Anwendungsformen des Konjunktiv behandelt:

1. zur Verbindung zweier Verben
2. als Ersatz für den Infinitiv

Heute die dritte Anwendungsform:

3. um die Zukunft auszudrücken

Wenn du die Bildung vom Konjunktiv drauf hast, kannst du auch Sätze im Futur (also in der Zukunft) formulieren - du musst einfach vor dem "të" noch ein "do" (bedeutet eigentlich "will") einfügen.

Beispiele:

Unë do të harroj. = Ich werde vergessen.
Ti do të punosh. = Du wirst arbeiten.

Bei verneinten Sätzen kommt das "nuk" vor dem "do".

Beispiel:

Du wirst nicht arbeiten. = Ti nuk do të punosh.

Ganz einfach, oder? Übe das mal ein bisschen: Er wird lernen. Du wirst putzen. Sie wird putzen lernen. Wir werden nicht vergessen.

Dienstag, 31. August 2010

Der Konjunktiv - Teil 2: Verwendung als Infinitiv

Zuerst die Lösung von gestern:

Sie kann lernen. = Ajo mund të mësojë.
Ich muss putzen. = Unë duhet të pastroj.
Er lernt gehen. = Ai mëson të shkojë.
Du versprichst zu lernen. = Ti premton të mësosh.
Er kann lesen, aber sie kann nicht lesen. = Ai mund të lexojë, por ajo nuk mund të lexojë.

Wir wiederholen also: Im Konjunktiv steht vor dem Verb ein "të", das Verb selbst erhält, wenn es ein -oj-Verb ist, bei "ti" die Endung "-sh" und bei "ai/ajo" die Endung "-jë". Ansonsten bleiben die Endungen gleich.

Heute geht es um die zweite von insgesamt drei wichtigen Anwendungsformen des Konjunktiv. Gestern hatten wir gesagt, man verwendet ihn, um zwei Verben miteinander zu verbinden, wie man ja auch an den Übungssätzen schön erkennen kann. Man verwendet den Konjunktiv allerdings auch als "Ersatz" für den Infinitiv.

Falls jetzt dein Kopf schon raucht, ob der vielen Fremdwörter, keine Sorge, ich erkläre es: der Infinitiv (lat.: "Unvollendet") ist die Grundform eines Verbs, die also hinsichtlich Person oder Numerus (Einzahl/Mehrzahl) unbestimmt ist. Ein Beispiel wäre "gehen". Also nicht "ich gehe", "du gehst", etc., sondern einfach "gehen".

Im Albanischen gibt es keinen eigenen Infinitiv, daher steht im Wörterbuch normalerweise Form für die dritte Person Einzahl. Um trotzdem sinngemäß den Infinitiv zu erzeugen, verwendet man den Konjunktiv, und zwar die Form der zweiten Person Einzahl, also die mit der -sh-Endung.

Beispiele:
"Lernen ist schön." = "Të mësosh është bukur."
"Es ist schwierig, dieses Buch zu lesen." = "Është vështirë të lexosh këtë libër."

Zum Schluss ein Hinweis für die, die's ganz genau nehmen: Wenn man sich die Beispielsätze oben anschaut, erkennt man, dass wir im Deutschen im Falle des Zusammentreffens zweier Verben für das zweite Verb den Infinitiv verwenden. Während wir also den Infinitiv zur Konjunktion verwenden, verwenden die Albaner den Konjunktiv, um den Infinitiv auszudrücken. Cool, oder?

Montag, 30. August 2010

Der Konjunktiv - Teil 1

So, der Urlaub ist vorbei, das Lernen geht weiter. Heute beschäftigen wir uns mit einem grammatikalischen Modus, den man oft braucht: dem Konjunktiv. Wer sich in der deutschen Grammatik ein bisschen auskennt weiß, dass wir den Konjunktiv auch als Möglichkeitsform bezeichnen. Das gilt im Albanischen NICHT! Das Wort „Konjunktion“ bedeutet einfach „Verbindung“, und dazu verwendet man ihn auch. Wenn also zwei Verben unmittelbar zusammentreffen, dann werden sie verbunden, indem das zweite Verb im Konjunktiv steht:

Beispielsatz: Du möchtest lernen. „Möchten“ ist ein Verb, „lernen“ auch. Im Albanischen muss „lernen“ hier im Konjunktiv wiedergegeben werden. Auf albanisch würde der Satz lauten: "Ti dëshiron të mësosh." Es kommt also ein "të" dazu, und das -oj-Verb im Konjunktiv bekommt eine andere Endung, allerdings glücklicherweise nur in der 2. und 3. Person Einzahl.

Die Endungen schauen bei den -oj-Verben so aus:

PersonKonjunktiv
unëtë mësoj
titë mësosh
ai/ajotë mëso
netë mësojmë
jutë mësoni
ata/atotë mësojnë

Auch Verben wie "müssen" = "duhet", "können" = "mund", etc. verlangen den Konjunktiv. "Duhet" und "mund" selbst werden nicht dekliniert.

Beispiele:
"Ti duhet të shkosh." = "Du musst gehen."
"Ne mund të lexojmë." = "Wir können lesen."

Versuche, folgende Sätze ins Albanische zu übersetzen:

Sie kann lernen. Ich muss putzen. Er lernt gehen. Du versprichst zu lernen. Er kann lesen, aber sie kann nicht lesen.